Martinšćica ist der zweitgrößte Ort auf der Insel Cres, der seinen Namen, wie auch die Baucht, der Kirche der Hl. Martina verdankt, die oberhalb des Meeresstrands steht. Martinšćica ist ein relativ junger Ort auf der Insel Cres. Entwickelt hat er sich wie Valun erst, als die Menschen vom Hügel bis ans Meer herunter gekommen sind. Das Dorf, das ehemals am Standort von Martinšćica stand, befand sich auf dem Hügel Sv. Kristofor. Wenn Sie den Hügel aufsuchen, dann werden sie Trockenmauern vorfinden, die einst die ehemalige Stadt in der Bronzezeit umrandet haben.
Die Entwicklung des Ortes, wie wir ihn heute kennen, begann mit dem Bau des Klosters und der Kirche Sv. Jeronim, das 1479 begründet wurde. Am Hauptaltar der einfachen Kirche hängt ein großes Bild des venezianischen Malers Baldissera d'Anna aus dem Jahr 1636. Auf dem Bild sind der hl. Jeronimus, der hl. Franziskus und der hl. Antonius von Padua abgebildet. In der Klostersammlung werden zwei sehr interessante Votivbilder von Leopold Jandt aus dem Jahr 1759 aufbewahrt. Auf einem Gemälde ist Šimun Harabalja aus Miholašćica, dem Nachbardorf, abgebildet, wie er vor der Muttergottes und dem hl. Antonius kniet, und auf dem anderen Andrija Harabalja, kniend vor der Heiligen Familie, beide in der Tracht der Maurowalachen.
Neben der Kirche und dem Kloster, direkt an der Küste, steht das Kastell aus dem 17. Jahrhundert. Bald danach wurden Häuser rund um das Kastell gebaut, aber es waren nicht viele. Bis 1821 waren es gerade mal an die zwanzig. Den richtigen Aufstieg und die richtige Entwicklung erlebte Martinšćica gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als der Ort die Gestalt annahm, wie wir sie heute kennen.