Die römische Siedlung Hibernicia befand sich einst an der Stelle des heutigen Ortes Lubenice. Man glaubt, dass der Name vom lateinischen Adjektiv Hibernum - winterlich - stammt, was mit der besonderen Lage der Siedlung am Cliff zusammenhängt, in einer Höhe von 378 m, so dass die Siedlung besonders im Winter starken Winden ausgesetzt war. Die Siedlung hat sich wie auch bei Beli auf den Fundamenten der urhistorischen Stadt entwickelt und hatte eine wichtige geografisch-strategische Rolle, die die Kontrolle über den gesamten westlichen Kvarner und des Seeweges dieses Bereichs des Aquatoriums ermöglicht hat. Es ist möglich, dass an dieser Stelle zu Beginn der römischen Herrschaft nur eine Befestigung stand, die später in eine landwirtschaftliche Siedlung mit umliegenden Feldern gewachsen ist. Da sich die Siedlung bis heute an derselben, räumlich sehr begrenzten Lokalität, erhalten hat, sind einige Spuren der römischen Siedlung erhalten geblieben. Die Siedlung war früher voll von Schutzmauern umringt, deren Reste zusammen mit den Resten des Stadttores auch heute noch sichtbar sind. Die mittelalterliche Steinarchitektur macht einen starken Eindruck auf die Besucher, weil der Gang durch die kleinen, engen und urigen Gassen Sie in ganz alte Zeiten zurück versetzt. Sie haben das Gefühl, als würden Sie die Flure der Geschichte entlang gehen.
Sobald Sie in Lubenice Halt machen, raubt Ihnen der Anblick den Atem. Die ehemalige strategische Lage ist jetzt ein Aussichtspunkt, von dem Sie nie wieder weggehen möchten. Aber erkunden Sie auf jeden Fall Lubenice. Gleich am Aussichtspunkt steht auch die gotische kleine Kirche des hl. Antonius des Einsiedlers aus dem 15. Jahrhundert. Neben der beeindruckenden Position, die wirkt, als ob die Kirche in Stein gemeißelt ist, müssen Sie unbedingt in die Kirche hinein gehen und die unglaubliche Akustik des Bauwerks selbst erleben. Diese wird an den Musikabenden von Lubenice für die Solo-Konzerte genutzt.
Neben der kleinen Kirche des hl. Antonius steht der Glockenturm, der 1791 gebaut wurde und zur Pfarrkirche der Jungfrau Maria gehört. Der Glockenturm, der direkt neben der Kirche stand, wurde im gleichen Jahr abgerissen, weil sowohl die Kirche als auch der Glockenturm selbst oft von Blitzschlägen getroffen wurden.
Die Fundamente der Kirche der hl. Jungfrau Maria datieren aus der Zeit, aus der auch der Ort existiert, sie sind allerdings nicht mehr sichtbar. Die Kirche, wie Sie sie heute sehen, wurde im 18. Jahrhundert erneuert und 1907 erweitert.
In Lubenice befindet sich auch das Museum der Schafzucht, das am Anfang des vergangenen Jahrzehnts gegründet wurde. Auf der Insel Cres ist die Schafzucht sehr verbreitet. Die Wolle des autochthonen Creser Schafs war früher sehr geschätzt. Bei einem Besuch im Museum werden Sie mehr über die Geschichte der Wolle auf Cres erfahren.
Unter dem Ort Lubenice selbst erstreckt sich ein Ausblick auf den wunderschönen Strand Sv. Ivan, zu dem Sie zu Fuß vom Ort aus gelangen. Der Weg zum Strand ist eng und steil und dauert ungefähr 45 Minuten, aber nach Ankunft am Strand wird sich jeder Schritt gelohnt haben.
Im Sommer organisiert die Stadt Cres die traditionellen Musikabende in Lubenice, die von vielen Gästen besucht werden. In der Kirche der hl. Maria finden die Konzerte statt, und auf dem Platz vor der Kirche ist die feierliche Eröffnung und Schließung der "Abende von Lubenice", bei der viele Autoren aus der Welt und aus Kroatien teilnehmen.